Retouren – der blanke Wahnsinn

Erstellt am: 20.01.2019
zuletzt geändert am: 20.01.2019

 

Retouren gehören zum Alltag im Online-Handel. Allein Zalando hat nach Weihnachten rund 15 Millionen Warenrücksendungen abzuarbeiten. Laut eigenen Angaben geht jede zweite Bestellung zurück. Retouren sind für die Online-Händler selbst, aber auch für die Umwelt eine Belastung – und es wird Zeit für Wege, die Menge zu verringern.

Blanke Verschwendung

Jede Warenrücksendung verursacht zusätzliche Kosten und benötigt Ressourcen: Versandkosten müssen bezahlt, die Ware an den Verkäufer zurückversandt werden. Der muss die Produkte prüfen und neu verpacken, um sie wieder verkaufsfähig zu machen oder vernichten, wenn ein Weiterverkauf nicht mehr möglich ist. Es entsteht jede Menge zusätzlicher Müll, der entsorgt werden muss. Als Verursacher wird gerne der leichtfertige Kunde gesehen, der sich Waren auf Verdacht oder zur Ansicht bestellt – und sie bei Nichtgefallen oder wenn die Auswahl erfolgt ist, einfach wieder zurückschickt. Doch dies ist zu einfach gedacht.

Online-Händler helfen mit

Ein Grund für die steigende Retourenquote ist sicher die Bereitschaft der Online-Händler, ihre Waren zu günstigen Bedingungen wieder zurückzunehmen. Damit reagieren Shops auf den Konkurrenzdruck, denn natürlich kauft der Kunde dort am liebsten, wo er bei Nichtgefallen problemlos den Kauf widerrufen und die Ware kostenfrei loswerden kann. Verlängerte Rückgaberechte um bis zu 100 Tage, Kauf auf Probe sind zwar für den Käufer komfortabel, schaffen aber genau das Problem, dass dem Online-Handel über den Kopf zu wachsen droht.

Ein Umdenken ist gefragt

Nach und nach werden die Folgen der Paketflut für jeden fühl- und sichtbar: Müllberge vor dem Papiercontainer, von Lieferfahrzeugen verstopfte Städte und vernichtete Neuware, die unverkäuflich geworden ist. Das drückt auf den Gewinn und die Umwelt. Allerdings zeigen sich erste Veränderungen: Vor allem durch bessere Information bereits vor dem Kauf, bemühen sich Händler, Retouren zu reduzieren. Aber auch kurze Lieferzeiten, sichere Verpackungen, Gutscheine für ausbleibende Rücksendungen und ein persönlicher Beratungs-Service können sich positiv auf den Retouren-Wahnsinn auswirken und die Anzahl der Rücksendungen verringern.

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