EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 – Verlustprognose für Online-Händler

Erstellt am: 17.06.2019
zuletzt geändert am: 17.06.2019

 

Am 14. September tritt die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie in Kraft, die bei Online-Käufen die Zwei-Faktor-Authentifizierung vorschreibt. Umgesetzt werden muss die Richtlinie von den Zahlungsdienstleistern, die Folgen für den Online-Handel könnten dennoch schwerwiegend sein.

Verluste im Online-Handel durch starke Kundenauthentifizierung

Eine Studie der Payment Plattform Stripe und 451 Research sagen für den Online-Handel in Europa MiIliardenverluste voraus. Laut Studie sinken die Einnahmen im ersten Jahr nach dem Inkrafttreten der Richtlinie um 57 Milliarden Euro. Befragt wurden 500 Zahlungsexperten und 1.000 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Spanien. Vor allem kleinere Unternehmen planen heute noch nicht die Anforderungen der Zwei-Faktor-Authentifizierung (SCA) mit ein oder wissen nicht, wie sie die neuen Vorgaben umsetzen sollen.

Was ändert sich?

Gilt die Richtlinie, verändert sich für Online-Kunden einiges. Benutzt er seine Kreditkarte, ist der Kartenherausgeber verpflichtet, zwei von drei Merkmalen abzufragen, um die starke Kunden-Authentifizierung zu gewährleisten.
  • Smartphone, Smartcard oder etwas anderes aus dem Besitz des Karteninhabers
  • PIN oder Geheimabfrage
  • Physisch eindeutiges Merkmal, zum Beispiel Fingerabdruck, Stimm- oder Gesichtserkennung
Für den Kunden bedeutet dies erst einmal ein weiteres Hindernis beim Online-Kauf, dass vor allem in der ersten Zeit zu vermehrten Kaufabbrüchen führen wird. Denn vor der Bezahlung muss der Kunde beim Zahlungsdienstleister sein Smartphone oder ein anderes Gerät registrieren. Der Großteil der Kunden weiß heute noch nicht, was ihm bevorsteht. Die ohnehin schon verbreitete Meinung, dass die Bezahlung im Online-Shop kompliziert ist, könnte sich dadurch noch verschärfen.

Langfristiger Gewöhnungseffekt

Da die neue Richtlinie flächendeckend gilt, wird mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt beim Kunden eintreten und die neue Vorgehensweise wird zur Normalität. Online-Händler können ihre Kunden jetzt schon durch eine umfassende Information auf die veränderten Zahlwege hinweisen und damit einer erhöhten Absprungrate beim Bezahlprozess vorbeugen. Insgesamt ergeben sich auch positive Nebeneffekte für den Händler: Durch die doppelte Authentifizierung kommt es zu weniger Fehlbestellungen und die Retourenraten sinken.Quelle: onlinehaendler-news

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