Dynamic Pricing: Jeder zahlt einen anderen Preis

Erstellt am: 18.01.2017
zuletzt geändert am: 18.01.2017

 

Die dynamische Preissetzung ist im E-Commerce schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Amazon gehört hierbei zu den Vorreitern. Der Onlinehändler korrigiert nach eigenem Ermessen mehrmals täglich die Verkaufspreise. Solange Angebot und Service stimmen, können Kunden sogar von personalisierten Preisen profitieren – doch die Akzeptanz hat auch ihre Grenzen.

Dynamic Pricing sorgt für Zündstoff

Dynamic Pricing wird derzeit in Politik und Gesellschaft kontrovers diskutiert. Vor allem die Ankündigung von NRW-Umweltminister Johannes Remmel, variable Preise im Onlinehandel zu bekämpfen, heizt die Debatte weiter an. Im Fokus steht vor allem der Branchenriese Amazon. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, seinen Kunden ein und dieselben Artikel zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen. 2015 sorgte Amazon für Schlagzeilen, da allein am Valentinstag mehr als eine Million Produkte zu wechselnden Preisen angeboten wurden. Bei einzelnen Artikeln schwankten die Verkaufspreise um bis zu 240 Prozent – und das innerhalb weniger Stunden. Mit dynamic Pricing wird versucht, Gewinne je nach wirtschaftlicher Rentabilität und aktuellen Marktpreisen zu maximieren. Der Algorithmus dazu wurde von Amazon entwickelt.

Wie werden unterschiedliche Verkaufspreise generiert?

Über die genaue Vorgehensweise bei der Preisgestaltung hüllt sich Amazon in Schweigen. Experten vermuten jedoch, dass zahlreiche kundenspezifische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Einfluss auf den Verkaufspreis könnten haben:
  • das beim Angebotsaufruf verwendete Endgerät – Smartphone, Tablet oder PC
  • Art des Betriebssystems und des Browsers
  • die Häufigkeit der bisher getätigten Käufe
  • die Tageszeit
  • geografische Informationen des Onlinekunden
  • direkter Zugriff oder über andere Websites
Amazon genießt bei Onlinekunden einen großen Leistungs- sowie Vertrauensbonus, was stetig steigende Umsatzzahlen und repräsentative Studien belegen. Der Onlinehändler punktet vor allem in Sachen Angebot, Transparenz und Service. Bei Meinungsumfragen wurde Verkaufspreisen zwar ein hoher Stellenwert eingeräumt, sie spielten bei den Bewertungen aber eher eine untergeordnete Rolle.

Was bedeuten kundenindividuelle Preise für Onlinehändler?

Ob das Werkzeug der dynamischen Preissetzung ein Fluch oder Segen für die Onlinekundschaft darstellt, lässt sich nur schwer beurteilen. Einerseits profitieren Kunden von teils enormen Preisnachlässen. Dem steht gegenüber, dass sich Käufer schnell benachteiligt fühlen, wenn es ihnen nicht ermöglicht wird, bei der Onlinebestellung Geld einzusparen.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann freuen wir uns auf eine positive Bewertung!

0/5 bei 0 Bewertungen